Glitzernder Schnee und unberührte Natur am Aletschgletscher in der Schweiz

Mossfluh 2333m, Alpenregion Jungfrau, Schweiz

Es ist wiedermal Fasnacht in der Schweiz. Der Schweizer Fasching. Alle zwei Jahre gebe ich mir dieses Spektakel. Freunde besuchen, verrückt verkleiden und Konfetti. Endlos viele Konfetti. Was will man mehr.

Nachts ist halligalli angesagt und tagsüber immer ruhiges, entspannendes Programm. Und so kommt es, dass wir (Romy & ich) nach einer kurzen, aber tanzintensiven Nacht beschließen den Aletschgletscher zu erklimmen. In Aarau regnet es und wir hoffen auf besseres Wetter in höchster Höhe.

Mit dem Zug auf den Gletscher

Gletscher hört sich jetzt sehr mächtig an für einen entspannenden Tag nach der Party. Ist er auch, der Gletscher, aber kein bisschen anstrengend für den Körper. Wir fahren gemütlich mit dem Zug in die Alpenregion Jungfrauloch. Das Tolle an der Schweiz ist, dass man so gut wie nie ein Auto braucht. Nicht mal wenn man in die Natur will. Das öffentliche Netz ist so gut ausgebaut, dass man nicht mal mehr auf einen Berg zu Fuß rauf muss.

Tatsache. Denn wir erreichen mit dem Zug die Haltestelle Mörel, laufen über die Hauptstraße zu der Talstation von der Gondel, steigen ein, fahren hoch, wechseln auf der Riederalp von der Gondel zum 6er Sessellift und schwups sind wird schon auf der oben auf der Moosfluh.

Die zwei Fahrten waren wunderschön und sehr beeindruckend und auch mal ein besonderes Erlebnis NICHT mit dem Snowboardoutfit Lift zu fahren, sondern mit den Straßenklamotten. Ein bisschen Wehmut macht sich breit. Wir beobachten die Skifahrer wie sie Bogen für Bogen den Berg runter donnern. Irgendwie hätte ich jetzt auch Lust mit meinem Snowboard durch den Schnee zu düsen.

Von der Bergstation sind es nur ein paar Meter bis zum Gletscher. Wir befinden uns jetzt auf 2333 Höhenmeter und unser Blick fällt in den gigantisch großen, mit Schnee gefüllten Gletscher hinein. Und wieder einmal bin ich überwältigt von unserer großartigen Natur.

Wir machen Sprung und wirf-den-Schnee Fotos und bleiben regelmäßig hüfttief im Schnee stecken. Ewig aus, dass ich soviel Schnee auf einmal sah. Da wir für das hochkommen zirka NULL Kalorien verbraucht haben, entscheiden wir uns bis zur Mittelstation runter zu wandern. Es ist eine super Strecke, die eigentlich für Tourenschi gedacht ist und damit auch für Turnschuhträger wie uns kein Problem darstellt. Wir sind fast alleine auf diesem Weg und lassen uns einhüllen in diese Zauberwelt.

Es ist so still. Unheimlich still aber auch irgendwie beruhigend. Der Schnee glitzert wie ein Meer aus Discokugeln. Wunderschöne Silent Disco. Der einzige Lärm ist das Knirschen unter unseren Füßen.

Der Schnee ist so weiß und die Sonne so intensiv, dass die Augen tränen und das Gesicht brennt. Man spürt plötzlich alles viel intensiver und den Apfel den ich esse, schmeckt als wäre er direkt von Opa’s Apfelbaum.

Die Gedanken haben plötzlich Platz zum Spielen und Toben. Man fühlt sich so frei und gleichzeitig auch stark. Wir lassen uns viel Zeit bis zur Station. Wollen soviel Vitamin D und Energie in uns aufsaugen wie nur geht.

Bei der Gondel angekommen, kehren wir noch kurz in einer Hütte ein. Ich esse dort das leckerste Omelett , das ich je in meinem Leben gegessen habe. Danach geht’s wieder runter und mit dem Zug wieder zurück in die Stadt. Nächster Halt, Solothurn. Die nächste Fasnacht Party steht an.

Es war einer der schönsten Ausflüge, die ich je in der Schweiz gemacht habe. Danke liebe Romy für diesen traumhaften Tag. Ich kann diese Region jedem nur wärmsten empfehlen, der auch mal raus will aus der Stadt und Luft tanken will. Egal ob mit Schi oder ohne, egal ob nur für einen Tag oder mehrere. Jede einzelne Sekunde dort oben ist kostbar.