Tayrona Nationalpark, Kolumbien
Ein Must Do an der Karibikküste. So steht es zumindest geschrieben in diversen Reiseführern. Und ich hab auch richtig Bock drauf. Dschungelwanderung mit anschließender Strandbelohnung. Klingt doch nice. Vielleicht gibt es auch wilde Tiere zum Sehen. So als Extra. Ich lass mich überraschen.
Früh morgens geht’s los mit einem Tourivan. Ich hab mich für das Angebot vom Hostel entschieden. 20.000 Pesos. Transport hin & zurück, kommt preislich gleich mit dem Localbus, nur ein bisschen bequemer. Das Einzige was ich nicht bedacht habe, waren die Menschen in dem Van. Bei solchen Angeboten kommt immer ein interessanter Mix an verschiedenen Menschen zustande. Unterschiedliche Länder, ein Wirrwarr diverser Sprachen und verschiedene Charaktere. Das kann manchmal ziemlich interessant und lustig sein, oder so wie in meinem Fall, ziemlich nervig und anstrengend. Mehr kann ich dazu auch gar nicht mehr sagen, ohne dabei den Kopf zu heftig zu schütteln. Ich probiere zu vergessen. Es war auf alle Fälle die gefühlt längste Busfahrt meiner Reise, obwohl sie nur eine Stunde dauerte.
Im Park angekommen, hab ich alle anderen erfolgreich abgewimmelt und mich verdünnisiert bevor ich überhaupt jemanden fehlen konnte. Und so schlenderte ich gemütlich den schlammigen Pfad entlang, der zum Glück meist überbrückt wurde durch Holzstege. Wie praktisch. Wandern ohne dreckige Schuhe zu bekommen. Wandern ohne über Steine zu stolpern. I like. Es ging gerade aus, Steintreppen hoch, Steintreppen runter, wieder gerade aus. Vom Dschungel zum einsamen Strand und wieder in den Dschungel hinein. Der Weg war abwechslungsreich und schön. Das Schwitzen erwähn ich gar nicht mehr. So sehr hab ich mich schon an die ‚Sauna natural‘ gewöhnt. Das Kleben des T-Shirts an meiner Haut gehört schon genauso zu mir, wie der Sand in den Schuhen. Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Hiermit wieder einmal bestätigt.
Auf dem Weg zum Strand ‚La Piscina‘ begegnen mir tatsächlich auch einige Tiere. Äffchen springen fröhlich in den Baumkronen herum, bunte Eidechsen überkreuzen meine Wege, Schmetterlinge fliegen wild umher und Frösche, die man leider nicht sieht, quaken fröhlich und laut im Takt. Auch einige Bewohner des Dschungels kommen mir entgegen, die Kogis, Nachfahren der Tairona-Indianer.
Nach schwitzigen 1,5 Stunden erreiche ich Strand und Meer. Es hält was es verspricht. Schöne, kleine Bucht mit weißem Strand und klarem Wasser. Nach einem erfrischenden Bad in karibischen Gewässern, bestelle ich mir Reis mit Schrimps und bin total in einer anderen Welt. Erschöpft vom Wandern, tiefenentspannt vom Meeresrauschen und ein bisschen dizzy vom vielen Vitamin D. Zu diesem Zeitpunkt wird mir bewusst, dass ich den kompletten Weg heute auch wieder zurück gehen muss und bereue es ein wenig, das ich nicht im Park übernachten werde. Möglichkeiten gebe es viele.
Fazit
Parque Tayrona ist eine gute Alternative, wenn man ein bisschen Dschungelfeeling haben will und beim Sonnenbad nicht von Strandverkäufern belästigt werden möchte.
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