Salento, Kolumbien
Ein buntes Kolonialdorf inmitten des grünen Kaffee-Dreieck’s von Kolumbien. Knapp über 7000 Einwohner, klein und fein. Sehr touristisch, aber trotzdem irgendwie sehr charmant und heimelig. Bunte Häuser, leckeres Essen und das perfekte Basislager für die Ausflüge in die umliegende Natur.
Es gibt super Führungen durch die Kaffee-Plantagen. Da ich jedoch keinen Kaffee trinke und mich allein der Geruch schon nervt, habe ich mich erfolgreich dagegen entschieden und mich stattdessen aufgewärmt für eine kleine Wanderung durch das Valle del Cocora.
Tagesausflug ins Valle del Cocora
Das Tal liegt 12 km von Salento entfernt. Hin und Rücktransport mit einem Jeep. Die Fahrt, rasant. Sehr rasant. Achterbahnen mit Loopings sind nichts gegen die Straßen von Kolumbien. Sie sind zwar sehr gut ausgebaut und erhalten, aber es scheint so, als haben die Fahrer ihre Lizenz beim Bingo gewonnen.
Das Valle del Cocora (Los Nevados National Natural Park) liegt auf einer Höhe von 1.800m bis 2.400m, gehört zu den Cordillera Central und ist damit eingebettet in die 15.000 km lange Gebirgskette der Anden. Wandern kann man alleine durch das Tal, ohne Guide. Wer Pferde mag und lauffaul ist, kann sich jenes auch mieten.
Die Wanderung
Der Start der Wanderung beginnt mit einem hinabführenden Schotterweg, bis man unten angekommen auf saftige Wiesen stösst. Durch Pferde ausgetretene Pfade entlang, geniesst man die schöne Aussicht auf die einkreisenden Berge und den nahegelegenen, schneebedeckten Vulkan ‚Nevado del Tolima‘ (5215m).
Danach gehts in den dichten Nebelwald hinein, flussaufwärts, immer wieder den Fluss überquerend mittels wackeligen Hängebrücken.
Wenn man will, kann man einen Abstecher zu einer Kolibri Farm (Reservat Acaime) machen. Da ich etwas zu spät aufgebrochen bin, entscheide ich mich gegen die Farm und für den Bergaufstieg.
Es geht steil hinauf. La Montaña liegt auf 2860m. Einsame Finca. Wunderschöne Aussicht. Wunderschöne Blumen. Und auch ein einsamer Kolibri fliegt umher.
Dann folgt der Abstieg mitten durch die Quindio-Wachspalmen. Sie sind die Nationalbäume von Kolumbien und werden 15 bis 50 Metern hoch. Größere gibt es auf der Welt nicht. Plötzlich fühlt man sich ziemlich klein. Achtung! Suchspiel! Wer findet mich auf dem Foto? 😉
Der Rundweg ist ca 12 km lang und man braucht ca. 2,5 h. Ohne Pausen und Palmenfotos gerechnet. Anscheinend gibt es hier sogar Faultiere, Bergtapire, Brillenbären, Pumas und Andenkondore. Alles was ich an Tierwelt gesehen habe waren Kühe, Pferde und Schmetterlinge. War aber auch ohne Pumas ziemlich nice.
Die Zona Cafeteria ist eine wunderschöne Gegend und super für ganz viele Outdoor Dinge. Im nahegelegenen Parque Nacional Natural Los Nevados gibt es unglaublich viele Ein- bis Mehrtageswanderungen. Durch Nebelwälder und páramo auf Vulkane, Gletscher und zu wunderschönen Lagunen. Da ich leider nicht soviel Zeit und Ausrüstung mit mir trage, muss ich mich diesmal leider von dem Gedanken verabschieden, auf einen 5000er zu stehen. Wer will auch schon Schnee in Kolumbien.
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