Die letzten Monate, Jahre waren für mich ein emotionales auf und ab. Häufige Wohnortwechsel, berufliche Neuorientierungen und Start in die Selbstständigkeit. Höhenflüge und Abstürze in der Liebe, viele neu gewonnene aber auch einige zerbrochene und verloren gegangene Freundschaften, bis hin zum kompletten Zusammenbruch und infrage Stellen meiner Selbst. Das alles ist Teil von mir und meiner Vergangenheit und ich bin froh, dass alles genauso passiert ist, wie es ist.
Es muss nicht immer alles schön und gut sein, um gehört und geliebt zu werden
Die, die mich besser kennen, wissen, dass ich mich nicht davor scheue über private Tiefschläge und negative Themen zu reden bzw. letztendlich auch darüber zu schreiben. Schreiben ist mein Ventil, denn es befreit mich von aller Last und verwandelt noch so depressive Episoden und Gefühle in federleichte Gedanken. Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass auch jeder darüber reden kann, wenn es mal nicht so gut läuft und nicht versucht auf heile Welt zu machen. Man ist kein schlechterer Mensch, wenn es mal nicht „perfekt“ läuft im eigenen Leben.
Dieses extreme auf und ab ist anstrengend, keine Frage, aber ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es mich in einer skurrilen Weise auch beflügelt. Ich suhle mich gern in negativen sowie manischen Gefühlen, werde kreativ, fliege wortwörtlich über meine selbst gesetzten Grenzen und erschaffe dadurch Neues. Und so kommt es, dass zeitgleich zu den sehr persönlichen Texten auch viele Gedichte entstehen.
Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen
Wörter, die plötzlich in meinem Kopf auftauchen und nicht mehr verschwinden wollen. Ich versuche sie aufzuschreiben, aneinanderzureihen, zu sortieren, ihnen eine Bühne zu bieten. Manchmal macht die Wortaneinanderreihung Sinn, manchmal aber auch nicht. Die Poesie ist eben frei und ganz ohne Regeln.
Manche Gedichte sind frisch geschlüpft, andere wiederrum haben sich etwas geziert, sich Jahre versteckt. Demnach spielt das Datum der Veröffentlichung keine essentielle Rolle. Auch verschwimmen immer wieder die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. So bleibt genügend Raum zum Träumen und Nachdenken und mein Ich geschützt. Die Gedichte sollen einen für einen kurzen Moment aus dem Alltag entreissen und in eine neue Welt entführen. Vielleicht kann ich durch meine offene aber dennoch vorsichtige Art, Menschen zeigen, dass Ehrlichkeit mehr Stärke und Tiefgang zeigt und so die Oberflächlichkeit in der Welt etwas lindern.
when it comes to art, it’s important not to hide the madness. © Atticus
Ab sofort erscheint unter der Kategorie POESIE jeden Sonntag ein neues Gedicht.