Von Berlin sind es bloß 4 Busstunden bis nach Prag. Zeit für höchstens 1,5 Filme aus der Mediathek. Quasi ein Katzensprung. Man merkt sofort wenn man Deutschland verlässt und die tschechischen Straßen befährt. Schütteltrauma deluxe. Dafür ist die Fahrt fast geschenkt.
Wir erreichen Prag am späten Nachmittag und haben drei Tage Zeit für Blödsinn machen. Wir starten mit einem langem Spaziergang vom Hotel in die Prager Altstadt. Am Wasser entlang. Zu dieser Jahreszeit eisig kalt, aber wunderschön.
Die Prager Altstadt ist weihnachtlich kitschig schön geschmückt. Wir trinken Glühwein und Bier, essen Burger und kuscheln mit Eisbären. Machen verschwommene Selfies vorm überdimensionalen Weihnachtsbaum und probieren im Menschen Trubel nicht unterzugehen. Wir laufen mehrmals im Kreis, da der Alkohol seine Wirkung zeigt, doch das stört uns nicht. Wir sind zusammen und man entdeckt immer wieder aufregendes Neues.
Nächsten Tag spazieren wir durchs Künstlerviertel Žižkov und zum Prager Fernsehturm. Sehen uns den kitschigsten Sonnenuntergang ever über der Stadt an. Vom höher gelegenen Rieger Park aus. Dürfte längst kein Geheimnis mehr sein, denn wir sind nicht die Einzigen. Einige waren sogar richtig schlau und haben Wein und Decken mitgebracht, um möglichst lange was vom Sonnenuntergang zu haben. Ned deppert. Wir laufen in der tiefblauen Nacht wieder zurück ins Hotel. Der Weg fühlt sich schon sehr vertraut an.
Am Sonntag ist ein bisschen mehr Historik angesagt. Wir starten im Katzencafé, vorbei am Tanzendem Haus, über die Brücke ‚Jiráskův most‘, Richtung Seilbahn und Petřín Hügel (Laurenziberg). Diesen lassen wir aber unbestiegen. Die Sicht ist zu schlecht und wir schlendern lieber durch die alten Gassen Prags. Von einem Souvenir Geschäft ins nächste, auf der Suche nach dem perfekten Magneten für die Kühlschranksammlung. Bis man am Ende draufkommt, dass ja doch jeder Souvenirladen das gleiche Sortiment hat 😀
Es geht hinauf zur Prager Burg, wunderschöner Ausblick über die Stadt. Die Dämmerung breitet sich schon wieder langsam aus. Also gehts über die Karlsbrücke zurück in die Altstadt. Der Himmel meint es gut mit uns und beschert uns mit spektakulären tiefen Farben. Perfekt fürs fotografieren.
Müde, aber glücklich gehts zurück zum Bahnhof. Ein letztes Mal durch die charmanten Gässchen, hübschen Cafés und vorbei an den unzähligen Straßenverkäufern mit der leckeren Süßspeise Trdelník. Wir werden dieses Straßenlabyrinth vermissen.
Prag, es war uns ein großes Vergnügen, auf bald! Na zdraví!
Prag ist immer zu empfehlen. Egal zu welcher Jahreszeit, egal ob nur für’s Wochenende oder länger. Es gibt soviel zu entdecken und zu bestaunen. Und Bier und Essen ist super billig und auch sehr lecker.
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