Gut gelaunt trotz melancholischer Texte – Enno Bunger live im ausverkauften Festsaal Kreuzberg

Vor knapp 4 Jahren sah ich Enno Bunger das erste Mal live im Heimathafen Neukölln in Berlin. Das Konzert war restlos ausverkauft und ich hatte nasse Wangen im Anschluss. Inzwischen spielt er in größeren Venues, ist aber, soweit man das als Konzertbesucher beurteilen kann, charakterlich immer noch der gleiche geblieben. Er schreibt nach wie vor melancholische (Trennungs-)Texte, die treffender und einfühlsamer nicht sein könnten und hat trotzdem gute Laune beim Konzert. Er ist charismatisch, lacht viel, macht Scherze über seine traurigen Lieder und wundert sich,  das Leute sich dieser Traurigkeit live aussetzen und sogar dafür bezahlen.

An diesem Abend spielt er 1 3/4 Stunden, mal sind die Lieder leise und traurig, dann aber auch wieder sehr kraftvoll, elektronisch und progressiv. Fast schon ein bisschen Post Rock Charakter mit dabei. Bunger singt und rappt auch mal zwischendurch, es puckern Elektrobeats und dann wieder nur Klaviertöne. Es ist eine Achterbahn der Gefühle mit ganz viel Ehrlichkeit und Gefühl in seinen Texten, die auch nach dem Konzert weiter nachhallen und zum Nachdenken anregen. Aber schlecht drauf ist man deswegen noch lange nicht. Um es in Enno’s Worten abzuschliessen: „Was berührt, das bleibt.“