HÆLOS ist meine schönste Neuentdeckung des letzten Jahres. Zum Glück hab ich sie noch ein paar Monate vor ihrem Konzert in Berlin entdeckt, welches auch sofort nach der Ankündigung ausverkauft war.
Die Vorband hab ich leider versäumt, die Luft im Badehaus danach schon gut stickig und das Publikum aufgewärmt. Als Lotti Benardout mit ihrer Band die Bühne betrat, fühlte sich der Raum mit Stille und Melancholie. Die ersten Töne erklangen, die Stimmung schaukelte sich hoch, bis plötzlich ihr euphorischer und feinsinniger Gesang einsetzte. Augenblicklich war die ganze Schwere verschwunden. Der Beat vibrierte tief in meinem Körper und zwang mich meine Augen zu schließen.
„Ich denke, im Kern versuchen wir immer, dieses Gefühl einzufangen, das man um fünf Uhr morgens bekommt. Jamming mit deinen Freunden nach einer Nacht, die feine Grenze zwischen Dunkelheit und Euphorie, Angst und Liebe. Das ist die Zeit, in der all unsere Lieblingsmusik gespielt wird; dort ist die Schönheit.“ Arthur Delaney, Hælos
Melancholisch euphorisierender Gesang, gewichtige Beats und düstere Lyrics holen verlorene Seelen ab und schenken Zuversicht, Endorphine und Trost. Ein tanzbares Wechselspiel von Euphorie und Depression, welches einen Abend lang eine wundervolle Paralellwelt erschaffen hat. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt und ich war richtig traurig, als das Konzert nach 10 Songs schon zu Ende war.
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